Seit langem steht ein Thema auf meiner „darüber möchte ich bloggen“ Liste. Über eine Situation, die vielen Außenstehenden wohl markant im Gedächtnis bleibt, wenn sie sie erleben: Ein Autist, der ohne erkennbaren Grund, einen Wutausbruch bekommt und diesen nur allzu oft auch gegen sich selbst richtet. Für viele sehr überraschend und nicht nachvollziehbar, für jemanden der schon einmal in einer solchen Situation war eine aufwühlende Sache.

Eine Situation in der ich mich im Moment befinde. Familiäre Ereignisse die mich belasten, Sorgen und beklemmende Ereignisse die auf mich einprasseln. Ich stehe, gefühlt, mit dem Rücken an der Wand und kann nicht weg. Genau das sind Momente in denen sich viel in mir aufstaut. Einerseits bin ich wie gelähmt, andererseits weiß ich nicht mehr mit dem Druck umzugehen, der entsteht, wenn man nicht mehr ausweichen kann. Nach außen hin würde man mir das wohl nicht ansehen, nach innen entsteht eine enorme Belastung.

Heute war einer der Tage an dem ich mich manchmal frage wer nun Herr über meinen Körper ist: Mein Verstand oder mein Unterbewusstsein. Alles in mir schrie: Hau den Kopf an die Wand!

Natürlich sagte mir das keine Stimme, nicht das Ihr da was Falsches denkt. Es ist ein Impuls, ein Gefühl, ein Drang. Der Körper möchte mit dem Kopf an bzw. durch die Wand an der man mit dem Rücken steht. Natürlich sagt einem der Verstand, dass dies weder gesund noch hilfreich ist. Ich weiß nicht wie ich das Gefühl beschreiben soll und ob man das als Leser überhaupt nachvollziehen kann. Es ist fast so als hätte das Gehirn schon entschieden was der Körper machen soll. Es ist wie ein immer stärker werdendes Kitzeln oder Jucken in einem….das umso stärker und schlimmer wird je länger man den Impuls mit dem Verstand unterdrückt. So lange bis man es nicht mehr aufhalten kann, fast wie ein Niesreiz. Und wahrscheinlich genauso explodiert die Handlung dann aus einem raus so wie es ein Niesen tut. So überraschend und explosiv, dass Außenstehende das nicht verstehen können.

Heute hat noch mein Verstand gesiegt. Das ist mir nicht immer in meinem Leben gelungen. Ich frage mich was mich im Moment mehr belastet: Mit dem Rücken an einer Wand zu stehen, das Gefühl mit dem Kopf gegen eine Wand schlagen zu müssen oder die Gedanken die sich danach um dieses Gefühl drehen.

Warum ich das blogge? Weil ich hoffe, dass darüber Schreiben mein zukünftiger Weg sein kann den Kopf an die Wand zu schlagen.

Wenn ich mal wieder mit dem Rücken an der Wand stehe….