Heute gibt es ein paar Zeilen zum Nachdenken.

Ihr wisst ja sicher, dass ich über eine Tagung eines in Deutschland bekannten Vereines gebloggt habe. Mich hat diese Tagung in einen Shutdown getrieben und ich war kurz davor mich durch „Kopf an die Wand“ schlagen selbst zu verletzen. Ich habe euch sicher auch erzählt, dass ich bei einer Veranstaltung kurz danach die Königin dieses Vereines getroffen habe die mir ihren Unmut über das was nach der Tagung passierte kund tat. Sie fragte mich bei diesem Treffen auch ob ich denn eine Diagnose hätte und wo diese herkommt. Ehrlich wie ich bin gab ich auch darüber Auskunft. Wobei das eigentlich niemanden etwas angeht. Sie fragte mich auch was ich denn beruflich so machen möchte und kommentierte meine Berufspläne mit „Davon werden Sie nie leben können!“. Soweit so schlecht.

Fast ein Jahr später nun werde ich von einem anderen kleinen Verein eingeladen etwas über die Innensicht meiner Behinderung zu erzählen. Die Wahrnehmung zu erklären und viele Fragen von Anwesenden zu beantworten. Ich mache das gerne müsst ihr wissen.

Nun habe ich dort aber auch erfahren, dass die Königin vor wenigen Monaten, gut ein halbes Jahr nach meinem letzten Zusammentreffen mit ihr, bei diesem Verein gewesen ist. Dass besagte Königin bei einem Vereinstreffen offen davon abgeraten hat mich zu engagieren bzw. einzuladen. Auch stellte sie meine Befähigung in Frage aus der Innensicht zu berichten. Das mit den Diagnosen sei ja so eine Sache…

Wie würdet Ihr Euch fühlen? Also ich fühle mich schlecht. Ein Verein der sich für die Belange von Menschen mit meiner Behinderung einsetzen möchte aber zeitgleich einzelne Personen des Vereines eben einigen dieser Menschen diese Behinderung absprichen weil sie nicht in das typische Schema zu passen scheinen. Schlimmer noch: Was ich damals noch als eine „Aussage“ empfunden habe die ich gerne durch meine Arbeit widerlegen wollt, nimmt für mich nun eine andere Gestalt an. Ich persönlich empfinde es, wenn man bedenkt was vorab geschehen ist und was mir nun zugetragen wurde, als Bedrohung meiner beruflichen Zukunft. Und ich kann nichts dagegen machen. Ich bin eben kein großer deutscher Verein sondern nur ein einzelner Mensch der über seine unsichtbare Behinderung und die damit verbundene wichtige Innensicht informieren und aufklären möchte.

Weitere Gedanken:

Die Königin hat übrigens nicht das erste Mal ihren Unmut über meine Veranstaltungen bekundet. Auf einem Autismusfachtag letztes Jahr, bei dem ich auch sprechen durfte und kurz nach der oben beschriebenen Tagung, wurde ich nach der Veranstaltung von einer Teilnehmerin darauf angesprochen, dass die „Königin“ wohl nicht gut auf mich zu sprechen sei. Das wäre deutlich zu hören und zu spüren gewesen.

Ich finde es bemerkenswert dass ich, meine Diagnose als Autist scheint ja in manchen Augen fraglich zu sein, die autistische Wahrnehmung (die eben nur Autisten so haben) so gut beschreiben kann. Und das es Autisten gibt die nach meinen Gesprächsrunden auf mich zukommen und sich positiv darüber äußern und mir für meine Veranstaltung danken.

Was andere Autisten davon halten wenn Vereine denken sie wüssten schon was die Innensicht ist und deshalb müssten Autisten nicht für sich sprechen kann man hier sehen:

Wir sind Autismus